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19.

August

2019

VEREIN

Eine Kirmes im Zeichen des Kunstrasens

Das herbstliche Wetter trübte ein wenig das gesellige Treiben unter der Dorf-Eiche, dennoch fanden sich zahlreiche Besucher unter den aufgestellten Pavillons in Runden zusammen. Das "Trecker trekken" sorgte für eine zünftige Gaudi.

Das Dhünnsche Dorf erlebte eine Kirmes ganz im Zeichen des Kunstrasens für den SSV Dhünn und von bergischer Standfestigkeit gegen Regen. Augenzwinkernd prosteten sich die Besucher unter der Dorf-Eiche im Zentrum am späten Samstagabend mit den Worten zu: "Frohes neues Jahr!" Scherzhaft reagierten sie so auf ein überraschendes Feuerwerk, mit dem Frank Jäger auf der Hauptstraße den Nachthimmel in Funkel-Glanz erstrahlen ließ.

Der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins (VVV) Dhünn blickte in seiner Ansprache zum Start der Kirmes genauso auf das kommende Jahr aus: "Der Kunstrasen für unseren Fußballplatz ist ein Hauptanliegen im Dorf." Dafür muss Geld her, und das lässt sich unter anderem öffentlichkeitswirksam mit Veranstaltungen sammeln.

Die Pflege der Gemeinschaft im Dorf sei das oberste Ziel der Kirmes, betonte Frank Jäger mit Nachdruck: "Darum geht es, darum tun ich und meine Mitstreiter uns das an, so ein Fest zu machen." Nicht ohne Humor wendete sich Frank Jäger an den städtischen Beigeordneten Stefan Görnert, der bei der Kirmeseröffnung mit dem Fassanstich durch Michael Trinius zu Gast war: "Baubeginn für den Kunstrasenplatz in 2020 – so machen wir das." Dem konnte Görnert nicht ohne "Wenn und Aber" zustimmen, worauf Jäger feststellte: "Dann soll es wohl Herbst darüber werden, wenn ich mit dem Bagger da herunter fahre."

Den Kirmesstandplatz der Dhünnschenn Jecken, die nach über zehn Jahren aus organisatorischen Gründen erstmals keinen Stand betrieben, übernahmen Fußballspieler und Funktionäre vom SSV Dhünn, um über den Stand der Dinge in Sachen Kunstrasen für das "Dhünnsche Stadion" zu informieren. Mindestens jeder dritte, wenn nicht jeder zweite Besucher ließ auf der Dhünner Kirmes mit einem einlaminierten DIN-A6-Schild an einer Schlüsselband hängend herum. Jeder Spender für den Kunstrasen erhielt ein solchen Band nebst Schild. Darauf stand zu lesen: "Generation Asche – ein Verein kurz vor dem Abpfiff. Ein Dorf braucht Hilfe!" Wie diese drastischen Worte zu verstehen sind, erläuterte Michael Böge, der zur SSV-Kunstrasen-Arbeitsgruppe gehört: "Mit einem Ascheplatz wird der Verein aussterben, weil dann kein Nachwuchs mehr kommt."

Der SSV Dhünn sei "vorsichtig optimistisch" im kommenden Jahr mit dem Kunstrasenplatzbau beginnen zu können: "Voraussetzung ist die Bewilligung der Fördermittel." Im Moment ginge der SSV davon aus, dass die Kosten eine Million Euro betragen werden, wie das von der Stadt beauftragte Planungsbüro "Geo3 Freiraumplanung" berechnete. Diese Kosten ließen sich durch Eigenleistung eventuell verringern, meinte Böge: "Aber diese Zahl ist erst einmal unsere Basis, 50 Prozent müssen wir als SSV stemmen." Und für diesen Eigenanteil habe der SSV schon nennenswerte Spendenzusagen. In lachender Runde sagte Böge: "Dafür würden einige Dhünner sogar Autos aus ihrer Sammlung verkaufen."


Mords-Gaudi beim "Trecker trekken"

Genau die Lücke zwischen zwei Regenschauer traf das "Trecker trekken", das seine Premiere erlebte und sich als Mords-Gaudi erwies. Am Start waren acht Erwachsenen-Teams (sechs Herren- und zwei Damenmannschaften) sowie vier Kinderteams. Während es die Kinder mit einem Rasenmähertrecker aufnahmen, mussten die Erwachsenen den historischen Lanz-Traktor aus dem Baujahr 1954 in vorgegebener Zeit möglichst weit die Steigung der Hauptstraße emporziehen. Jedes Team absolvierte zwei Läufe, die erreichten Strecken wurden addiert. Mit 93 Metern hatten die "Osminghauser Jungen" die Nase vorn, gefolgt von den "Dhünntaler Stollenrittern" und den "Heidcher Jungs".




RP, Stephan Singer, 19.8.2019


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