Startseite
Startseite
MITTWOCH, 8.5.2024

AKTUELL


Grafik

4.

April

2013

FUSSBALL-SENIOREN

Der Fußballkreis Remscheid hat einen neuen Vorsitzenden

Beim Kreistag am 3.4.2013 kam es zu einer faustdicken Überraschung. Der bisherige Vorsitzende Henning Weber, der bis zur Sitzung als einziger Kandidat galt, wurde nicht wiedergewählt!

VON ANDREAS DACH, RGA-ONLINE, 4.4.2013:

Schiris gewinnen Machtprobe

Erst kam er wegen eines Staus am Kölner Ring eine halbe Stunde zu spät zum Kreistag, dann durfte er früher gehen. Nicht wiedergewählt als Vorsitzender des Fußballkreises 14. Ganz klar: Es war nicht der Abend des Henning Weber.

Nach 18 Jahren an der Spitze des kleinsten der 14 Kreise des FVN wurden er und seine beiden Mitstreiter Wilfried Bewig und Werner Steffens zur besten Champions-League-Zeit von den Vertretern der Vereine nicht wieder in die Ämter gehievt, die sie für ein letztes Mal für drei Jahre bekleiden wollten.

Alternativteam hatte sich in kürzester Zeit gebildet

Überraschend (für einige offenbar auch nicht) hatte sich in aller Kürze ein Alternativteam gefunden, welches sich zur Wahl gestellt und schließlich das Votum in den übervollen Räumlichkeiten am Hagen erhalten hatte. Neuer Mann an der Spitze ist nun Frank Tammschick, der sich mit 70:46-Stimmen gegen Henning Weber durchsetzte. Bei elf ungültigen Stimmen und zwei nicht abgegebenen.

Ein Paukenschlag. Um kurz nach 21 Uhr. Zum neuen Kreisgeschäftsführer wurde Helmut Liesch gewählt, neuer Kassierer ist Bernd Herbeck. Wer die Vita der drei dem Kreis langjährig verbundenen Männer kennt, weiß: Die Schiedsrichter haben den seit einigen Wochen tobenden Machtkampf gewonnen. Denn alle drei gehören der pfeifenden Gilde an, welche nach jüngeren Vorfällen auf dem Honsberger Sportplatz (der rga berichtete ausführlich) die offene Konfrontation mit Weber gesucht hatte.

"Bis vor drei Tagen war Tammschick noch unser Mann", sagte Henning Weber etwa eine halbe Stunde nach der Veranstaltung, die höchst emotional verlaufen war. "Er sollte unser Technischer Kreis-Obmann werden." Also die Nachfolge von Günter Seitz antreten, der vorzeitig zurückgetreten war. Weber: "Tammschick selbst war auf uns zugekommen."

Tammschick bestätigte die Gespräche mit dem Ex-Vorstand

Der neue Boss des Kreises 14 bestätigte die Gespräche mit dem abgewählten Vorstand, sagte nun aber: "Mich hat das alles ein bisschen auf die Palme gebracht, wie mit Vereinsvertretern und Schiedsrichtern umgegangen worden ist. Deshalb habe ich mich entschieden, als Vorsitzender zu kandidieren."

Die Vereine folgten seinem Angebot, obwohl Isa Tekin als Vertreter von Türkgücü Remscheid darum bat, die Wahlen zu vertragen: "Man sollte den Vereinen die Möglichkeit geben, darüber nachzudenken." "Geht nicht", sagte Jürgen Kreyer, Vize des FVN, der als Versammlungsleiter fungierte. "Eine Vertagung ist nicht möglich."

Also entschieden die Vereinsvertreter, die sehr kurzfristig mit der neuen Situation konfrontiert worden waren, in geheimer Wahl. Für den Angestellten einer Sicherheitsfirma, der die komplette Schiedsrichtergilde hinter sich weiß. Und auch die Mehrheit der Vereine. Er pfeift übrigens für den FC Remscheid.

In urlaubsbedingter Abwesenheit wurde Carsten Stopka (ein Ex-Schiedsrichter) zum neuen TKO gewählt. Er setzte sich knapp gegen Ayilin Caliskan (Struck) durch, die nun als Beisitzerin fungiert. Schiri-Boss ist wieder Dirk Spiegelhauer, an seiner Seite fungieren Sören Kronfeld, Sebastian Stein, Mohamed Bahaddou und Patrick Suchy.

Heinz-Gert Garbe trägt nach wie vor die Verantwortung für die Jugend.


VON HENNING SCHLÜTER, RP-ONLINE, 4.4.2013:

Der Fußballkreis tanzt nach der Pfeife der Schiris

Generationenwechsel beim Fußballkreis Remscheid: Gestern Abend zauberte die Opposition um Schiedsrichter-Obmann Dirk Spiegelhauer mit Frank Tammschick (35) plötzlich doch noch einen Gegenkandidaten für den bisherigen Vorsitzenden Henning Weber (68) aus dem Hut. Mit Erfolg: In geheimer Wahl (insgesamt waren 129 Stimmen zu vergeben) vergab der Kreistag 70 Stimmen an den weithin unbekannten Newcomer. Weber erhielt nur 46 Stimmen – und beendete seine inzwischen 18 Jahre währende Ära mit einem fluchtartigen Verlassen des Raumes.

Mit Tammschick (Schiedsrichter für den FC Remscheid) übernahmen die Unparteiischen nahezu komplett das Sagen im Kreisjugendheim Am Hagen. Neben dem neuen Vorsitzenden wurden von der Versammlung mit Helmut Liesch (Geschäftsführer) und Bernd Herbeck (Kassierer) zwei weitere Referees in Amt und Würden gehievt. Die bisherigen Amtsinhaber Werner Steffens und Wilfried Bewig hatten ihr Weitermachen bereits im Vorfeld mit der Wiederwahl von Weber verknüpft.

Neu in den verwaisten Kreisfußballausschuss gewählt wurde in Abwesenheit Carsten Stopka – ein weiterer ehemaliger Schiedsrichter im Kreis. Beisitzerin wurde die in der Kampfabstimmung gegen Stopka zunächst knapp unterlegene Aylin Caliskan.

Als Schiedsrichter-Obmann wurde Dirk Spiegelhauer mit klarer Mehrheit in seinem Amt bestätigt. Viele halten Spiegelhauer nun für den wahren mächtigen Mann im Kreis. Der Schiedsrichter-Ausschuss setzt sich künftig aus Sören Kronfeld, Sebastian Stein und Mohammed Bahaddou zusammen. Als Jung-Schiedsrichterreferent ergänzt Patrick Suchy das Gremium.

In weiten Teilen verlief die Versammlung so chaotisch, wie die letzten Wochen im Kreis. Alles fing mit einer halbstündigen Verzögerung an, weil der noch amtierende Henning Weber Probleme bei der Anfahrt von seinem Wohnort in Bonn hatte. Dann zeigte sich Weber bereits bei der Eröffnung der Versammlung von seinen Gefühlen überwältigt und den Tränen nahe. Schließlich wollte der nicht mehr kandidierende Werner Steffens mit Weber und Bewig nach der Wahl Tammschicks sofort den Saal verlassen – musste dann aber vom in Satzungsfragen nicht sehr sattelfesten FVN-Vizepräsidenten und Versammlungsleiter Jürgen Kreyer daran erinnert werden, dass er kurz zuvor zum Protokollführer gewählt worden war.

Äußerst amateurhaft auch die Wahl zum Vorsitzenden der Kreisspruchkammer: Amtsinhaber Kim Morris Keil war nicht erschienen, hatte aber auch keine schriftliche Erklärung hinterlassen, dass er erneut den Posten bekleiden würde. Nach einigem Palaver und langen Gesichtern wurde schließlich auf die Wahl verzichtet . . .



FUSSBALL-SENIOREN

weitere Meldungen:

1

von