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ALTE-HERREN
12.06.2001
Turnier auf Madeira, 23. bis 30. April 2001
Die Alten-Herren des SSV Dhünn wurden Anfang 2001 zu einem internationalen Turnier nach Madeira eingeladen. So bekamen die Alten-Herren die Möglichkeit in Verbindung mit dem Turnier an einer einmaligen Reise teilzunehmen.
Dies kam auf Initiative der Organisatoren auf Madeira zustande, die sich eine deutsche Mannschaft als Teilnehmer wünschten und sich mit diesem Anliegen an den Leichlinger Klaus Schmitz wandten, der schon seit Jahren gute Kontakte auf der Blumeninsel im Atlantik pflegt. Klaus Schmitz ist schon sehr lange mit Dirk Au, Spieler der AH des SSV und damals Abteilungsleiter der Fußball-Senioren, befreundet. So bekamen die Alten-Herren die Möglichkeit in Verbindung mit dem Turnier an einer wohl einmaligen Reise teilzunehmen.
Klaus Schmitz hat uns während einiger Treffen von seinen Erfahrungen auf der Insel berichtet und damit hohe Erwartungen geweckt, die im nachhinein betrachtet noch übertroffen wurden.
Nach dem Entschluss die Einladung anzunehmen erklärte sich Gunther Bockhacker dankenswerterweise dazu bereit, die umfangreiche Organisation seitens des SSV Dhünn zu übernehmen. Gunther hat es geschafft innerhalb kürzester Zeit eine Gruppe von 25 Personen zusammen zu stellen und die notwendigen Formalitäten wie zum Beispiel das Buchen der Flüge zu erledigen.
Alle Teilnehmer freuten sich vor Reiseantritt auf interessante Eindrücke von den Menschen und der Natur auf Madeira, der “Insel des ewigen Frühlings”.

23. April 2001 (1.Tag)
Am 23. April 2001 war es dann endlich so weit. Wir flogen mit einer Maschine der LTU von Düsseldorf nach Funchal, der Hauptstadt von Madeira. Dort wurden wir von Robert Kusch, einem Deutschen der als Reiseleiter auf Madeira tätig ist und uns von unseren Gastgebern zur Seite gestellt wurde, empfangen. Mit dem Bus ging es dann entlang der Küste nach Calheta.
Während der etwa einstündigen Fahrt konnten wir erste Eindrücke von der wunderschönen Landschaft und der enormen Pflanzenvielfalt der Insel sammeln: atemberaubende Ausblicke auf Steilküsten, bizarre Felsformationen, rauschende Wasserfälle, winzige Dörfer, die aussehen, als seien sie in den Felsen gemeißelt, exotische Pflanzen und Bäume, Gewächse in allen Regenbogenfarben und satte grüne Wälder, die die Insel überziehen.
Im Vier-Sterne-Hotel “Calheta Beach” wurden wir sehr freundlich empfangen und schon kurz nach der Ankunft bekamen wir eine erste Kostprobe der traditionellen Küche: es gab Espetada.
Am Abend ging es dann gemeinsam mit dem Bus ins nahegelegene Estrela zum Clubhaus des Fußballvereins Estrela da Calheta Futebol Clube, der das Turnier an dem wir zwei Tage später teilnahmen organisiert hat. Die anfangs herrschende höfliche Distanz wich sehr schnell einer offenen, freundschaftlichen Atmosphäre. Der Abend, während dem wir mit reichlich Speisen und Getränken bewirtet wurden, gipfelte in gemeinsamen Gesängen. Vielen Dank an unsere Freunde vom Estrela da Calheta Futebol Clube, insbesodere an den Präsidenten des Vereins Júlio Urbino Rodrigues de Freitas, für diesen überaus herzlichen Empfang.

24. April 2001 (2.Tag)
Am nächsten Morgen war nach dem Frühstück Training angesagt. Um 9:00 fuhren die Spieler mit dem Bus zum Fußballplatz in Paul do Mar, dessen wunderschöne Lage wohl keinen unbeeindruckt ließ: auf der einen Seite etwa 50 m entfernt der Atlantik und auf der anderen Seite in ca. 150 m Entfernung eine mehrere Hundert Meter in die Höhe ragende Felswand. Es hat richtig Spaß gemacht in dieser Umgebung zu trainieren zumal eine milde Meeresbrise immer für Erfrischung sorgte.
Nach dem Mittagessen im Hotel fuhren wir mit dem Bus zum Hochplateau Paúl da Serra auf 1300 m Höhe. Während der zweistündigen Wandertour die wir dort entlang der Levadas machten, durften wir uns an einmaligen Ausblicken erfreuen. Die tiefen Schluchten, die malerischen Wasserfälle, die wunderschönen Lorbeer- und Eukaliptuswälder werden uns noch lange vor Augen sein. Abschließend durchwanderten wir einen 600 m langen Tunnel in dem es “zappenduster” war.
Nicklas, der 5jährige Sohn von Torwart Ralf Krause, hat prima durchgehalten, wie bei allen Programmpunkten dieser Woche, die allen gelegentlich Kondition abverlangte. Alle Achtung Nicklas! Nach einer kurzen Erfrischungspause im Hotel gingen wir ins nahegelegene Restaurant Praca Velha. Hier wurden wir von unseren Gastgebern zum Espada-Essen eingeladen.

25. April 2001 (3.Tag)
Am Mittwoch war dann der Tag des Turniers gekommen. Nach einem geruhsamen Vormittag am Hotel-Pool ging es um 13.30 Uhr mit dem Bus zum Fußballplatz in Paul do Mar. Hier trafen wir unsere Freunde vom Estrela da Calheta Futebol Clube wieder.
Um 15.00 Uhr begann das Turnier. Wir waren mit der Einstellung in den sportlichen Wettkampf gegangen, uns möglichst gut aus der Affäre zu ziehen und nicht zu viele Tore zu kassieren. Das hat dann auch ganz gut geklappt. Das erste Spiel gegen den Estrela da Calheta Futebol Clube, Spieldauer 2 mal 20 Minuten, konnten wir mit 1:0 für uns gestalten. Damit stand schon fest: wir werden das Endspiel bestreiten. Der Finalgegner wurde in der zweiten Begegnung ermittelt. Hier trafen die Mannschaften des F.C. Avintes (Velhas Guardas) aus der Nähe von Porto und der Clube Desportivo Nacional aus Funchal aufeinander. Nach einer kämpferischen Begegnung auf hohem technischen Niveau stand der F.C. Avintes (Velhas Guardas) als Finalgegner fest. Die Mannschaft aus Calheta erwies sich als guter Gastgeber und unterlag dem Team von National im Elfmeterschießen um Platz 3.
Im Endspiel gegen den F.C. Avintes konnten wir schnell mit 2:0 in Führung gehen. Von Reiner Heikes gut eingestellt zeigten wir eine solide Defensivleistung. Zudem wurde mit guten Spielzügen durch das Mittelfeld der Sturm immer wieder in Szene gesetzt. Die sich ergebenden Torchancen führten schließlich zum 6:0-Finalsieg.
Am Abend gab es dann im Hotel ein Abendessen zu dem alle Mannschaften eingeladen waren. Anschließend wurde dann in der hoteleigenen Disco gemeinsam gefeiert. Bei dieser Gelegenheit haben wir die aus Deutschland mitgebrachten Kölsch-Fässer angestochen. In original Kölsch-Stangen serviert, erfreute sich unser Mitbringsel großer Beliebtheit.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde in Portugiesisch, Deutsch und Englisch, meistens in allen Sprachen gleichzeitig, über das Turnier, die Spiele und die Tore diskutiert. Wir hatten alle viel Spaß.

26. April 2001 (4.Tag)
Am nächsten Tag ging es dann auf Inselrundfahrt. Reiseleiter Robert Kusch begleitete uns zunächst nach Ribeira Brava, einem schönen alten Fischerstädtchen im Süden der Insel, nur wenige Kilometer von Calheta entfernt. Der Ort ist geprägt von der breiten Uferpromenade, den Cafés am Meer und dem Straßengewirr hinter der Kirche am Hauptplatz. Die letzten Häuser von Ribeira Brava stehen bereits in der Schlucht zum Encumeada-Pass, der eine Hauptverkehrsader zwischen Süden und Norden der Insel war. Im vergangenen Jahr wurde dann der 3,1 km lange Tunnel eingeweiht, der den beschwerlichen Weg über den Pass überflüssig macht und die Fahrzeit vom Süden in den Norden Madeiras von etwa 90 auf 30 Minuten verkürzt. Für die Menschen aus dem Norden, die im Süden arbeiten eine große Erleichterung.
Wir fuhren durch den modernen Tunnel in den Norden der Insel. In Sao Vincente nahmen wir an einer Führung durch eine Höhle teil. Diese entstand beim letzten Vulkanausbruch auf Madeira vor 400.000 Jahren durch die glühende Magma. Der etwa 700 m lange Rundweg kam einer Zeitreise gleich.
Nächste Station war Porto Moniz, ein Ort an der Nordwestspitze Madeiras. Neben der spektakulären Felsküste mit einer tosenden Brandung gibt es hier als besondere Attraktion Meeresschwimmbäder. Über Jahrtausende hat das Meer Höhlen in das Lavagestein gespült bzw. ganze Felsstücke mit sich gerissen. Auf diese Weise entstanden viele geschützte Becken mit glasklarem Wasser.
Diesen optischen Eindrücken sollten kulinarische folgen. Wir fuhren nach Ponta Delgada in das Restaurant “As Pedras”. Hier wurden wir sehr freundlich empfangen und hervorragend bewirtet. Es gab Spezialitäten der Insel: gekochtes Hühner- und Scheinefleisch mit diversen Beilagen. Während dem Essen gab es dann eine ganz besondere Überraschung: zwei Musiker, Jorge Canha und sein Partner, spielten für uns auf der Gitarre und sangen traditionelle Lieder. Es war einfach wunderschön. Nach diesem bewegenden Erlebnis fuhren wir zurück in Hotel nach Calheta.
Abends ging es dann mit dem Bus zum Restaurant Costa Verde, das auf einer Klippe nahe Calheta gelegen ist. Der Blick von hier aus einigen Hundert Metern Höhe hinunter auf das Meer ist einfach gigantisch. Nach dem sehr schmackhaften und reichhaltigen Essen brachte uns der Busfahrer wieder wohlbehalten zurück zum Hotel. Unser Busfahrer hat uns immer sicher ans Ziel gebracht, trotz der aus unserer Sicht problematischen und sehr engen Straßenverhältnisse. Dafür vielen Dank Toni!

27. April 2001 (5.Tag)
Am Freitag lernten wir Funchal, die mit 125.000 Einwohnern größte Stadt der Insel kennen. Zunächst durchstreiften wir die Markthalle. Das unglaublich umfangreiche Angebot an Obst- und Gemüsesorten macht noch einmal deutlich, wie fruchtbar die Insel ist.
Nach einer kurzen Stärkung gingen wir durch den schönen Stadtkern zur Weinkellerei Sao Francisco. Hier zeigte uns Robert die großen Weinfässer in denen der Wein heranreift. Im Museum der Wine Association kamen wir dann der Geschichte des Madeira-Weines näher. Schließlich durften wir den Wein probieren, einfach lecker!
Nach einem kurzen Aufenthalt im Hafen von Funchal ging es weiter mit dem Bus nach Câmara de Lobos dem berühmten und ältesten Fischerdorf von Madeira. Es liegt zwar nur 15 km westlich von Funchal, und doch findet man eine ganz andere Welt vor. Kleine Häuser ducken sich um die Kirche an der schmalen Bucht und ziehen sich an engen, steilen Gassen entlang, den Hang hoch. Winston Churchill war von Câmara de Lobos fasziniert. Am liebsten saß er mit Panamahut und Zigarre auf der Klippe und malte.
Von dem pittoresken Fischerdorf aus machten wir uns auf den Weg zum Stadion des Clube Desportivo Nacional. Zunächst hatten wir Schwierigkeiten, das Stadion zu finden, doch dann in einigen Hundert Metern Höhe tauchte es plötzlich vor uns auf.
Wir gingen durch den beeindruckenden Eingangsbereich auf die Tribüne des Stadions, indem unsere Freunde der beiden Vereine F.C. Avintes und Clube Desportivo Nacional gerade ein Freundschaftsspiel ausgetragen haben. Kurz nach dem Abpfiff mussten wir leider weiter, denn die Besichtigung der Korbflechterei in Camacha stand auf dem Programm. Das berühmte Korbflechterdorf liegt in 700 m Höhe. Herz des Orts ist der kleine Platz Largo da Achada mit einer Gedenktafel: Sie erinnert an das erste Fußballspiel auf Madeira, das hier 1875 stattfand. In Sachen Fußball haben die Madeirenser den Festland-Portugiesen also 13 Jahre voraus, worauf sie sehr stolz sind.
Nach der Besichtigung der Ergebnisse der Korbflechtkunst in den unteren Stockwerken des Café Relógio, ging es in den ersten Stock zum Abendessen. Es gab den traditionellen Rindfleischspieß espetada. Zudem sorgten den ganzen Abend verschiedene Folkloregruppen für Unterhaltung und gute Stimmung. Anschließend spielte eine Band zum Tanz und brachte den Saal dem Siedepunkt nahe. Der krönende Abschluss eines sehr schönen Tages.

28. April 2001 (6.Tag)
Am Vormittag des nächsten Tages ging es dann weiter im Programm. Wir waren gemeinsam mit den Sportkameraden vom F.C. Avintes zu Gast auf einem Zuckerrohrfeld und durften bei der Ernte zusehen. Dann gab es Thunfisch, Stockfisch, Salz- und Süßkartoffeln zu Essen. Alles war sehr lecker und die Atmosphäre im Freien war sehr angenehm. Die Sonne schien und wir hatten einen phantastischen Blick auf das Meer. Nachdem wir uns von unseren freundlichen Gastgebern verabschiedet hatten, fuhren wir zur Zuckerrohrfabrik in Calheta, wo wir die Verarbeitung des Zuckerrohrs beobachten durften. Mit Maschinen aus dem 19. Jahrhundert wird hier das Zuckerrohr gemahlen, der Saft wird aufgefangen und zu Zuckerrohrschnaps weiterverarbeitet. Die Männer arbeiten hier bei hohen Temperaturen und großer Lautstärke und müssen immer konzentriert sein. Eine Arbeit, die höchste Anerkennung verdient.
Nachdem wir uns von der Qualität der Produkte überzeugen konnten haben wir uns reichlich mit Zuckerrohrschnaps und Poncha für zu Hause eingedeckt. Poncha ist ein vitaminreiches Mixgetränk aus: Zitronensaft, Orangensaft, Honig und Zuckerrohrschnaps.
Sérgio Silva, Direktor der Fabrik und einer der Organisatoren unserer phantastischen Reise nach Madeira, richtete einige Worte an uns. Obwohl wir ihm zu großem Dank verpflichtet sind, dankte er uns für unser kommen.
Nach einem kurzen Verschnaufen am Hotel-Pool war es dann am Abend soweit. Die Siegerehrung im Hotel stand auf dem Programm. Alle Mannschaften und Organisatoren waren zugegen als die Pokale in feierlicher Atmosphäre verliehen wurden.
Gemeinsam wurde im Restaurant Praca-Velha das Abendessen eingenommen. Nach einem Aufenthalt auf dem Zuckerrohrfest in Calheta und dem einen oder anderen Poncha gingen wir zurück zum Hotel. Hier feierten wir zusammen mit unseren Sportkameraden bis zum Morgengrauen.

29. April 2001 (7.Tag)
Den letzten Tag verbrachten die meisten am Hotel-Pool. Einige nahmen das Angebot war, nach Funchal zu fahren, wo das weltberühmte Blumenfest stattfand. Diejenigen die dort waren wußten von wunderschönen, mit Blumen geschmückten Wagen und Menschen zu berichten. Eine Blüten- und Farbenpracht, die sie noch nie zuvor gesehen hatten.
Die anderen genossen die Ruhe und den Ausblick auf das Meer. Es war auch Zeit die vergangenen Tage Revue passieren zu lassen. Alle waren sich einig: eine derart schöne Tour hat von uns noch keiner mitgemacht.

30. April 2001 (8.Tag)
Am Montag ging es dann schon früh zum Flughafen und am Nachmittag waren wir schon wieder zurück in Deutschland. Abends hatten wir dann Gelegenheit auf dem von Mitgliedern des SSV Dhünn organisierten “Tanz in den Mai” unsere noch frischen Eindrücke an die anwesenden Gäste und Freunde weiterzugeben. Uns fehlten oft die Worte, das erlebte entsprechend zu vermitteln. Dennoch konnten wir unseren Freunden glaubhaft machen, einmalig schöne Tage auf der wunderbaren Blumeninsel Madeira verlebt zu haben.
Der Dank aller Teilnehmer der Reise gilt Klaus Schmitz, dessen Kontakte diese Reise erst möglich gemacht haben und der uns auf Madeira immer mit Rat und Tat zur Seite stand.
Gunther Bockhacker hatte in den Wochen vor Reiseantritt mit den organisatorischen Problemen einer solchen Tour viel zu tun. Unterstützt wurde er dabei von Christian Markowic. Vielen Dank dafür!
Die Menschen auf Madeira haben uns ausnahmslos herzlich empfangen. Wir hatten immer das Gefühl willkommen zu sein.
Reiseleiter Robert Kusch hat uns immer zur Seite gestanden. Als Übersetzer half er uns die sprachliche Barriere zu überbrücken und er zeigte uns die schönsten Orte der Insel. Besser hätten wir es nicht haben können.
Unser ganz besonderer Dank gilt den Organisatoren und Sponsoren unserer Tour auf Madeira, Sergio Silva und Bürgermeister Manuel Baeta de Castro (Presidente da Câmara Municipal). Sie haben in vielen Sitzungen über die Modalitäten dieser Tour beraten und diese einmalige Reise für uns möglich gemacht.
Alle Beteiligten sind überwältigt von den Erlebnissen und Eindrücken dieser Woche auf Madeira. Wir möchten uns noch einmal bei allen herzlich bedanken die uns diese traumhafte Reise ermöglicht haben:
Muito obrigado!




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ALTE-HERREN   12.06.2001
Turnier auf Madeira, 23. bis 30. April 2001